»Nahezu analog zum natürlichen Wachsen, der Ablagerung von Sedimentschichten vollzieht sich bei Erika Maria Riemer-Sartory der künstlerische Prozess, der zur Entstehung des Bildes führt, das Gestein zum verwechseln ähnelt.«

Jutta Saum

 

Erika Maria Riemer-Sartory, geboren in Bonn, Studium an der Fachhochschule für Design Düsseldorf (1979- 1981) und an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Siegfried Cremer (1982 -1989). 1992 Studienaufenthalt im Künstlerdorf Ubud (Indonesien). Seit 1995 zahlreiche Ausstellungen in Museen und Galerien im In- und Ausland und vertreten mit ihren Arbeiten in Öffentlichen Sammlungen. Sie lebt und arbeitet in Ratingen und Düsseldorf.

Riemer-Sartory ist eine außergewöhnlich vielseitige bildende Künstlerin. Dennoch ist das zentrale Thema ihrer Arbeiten die Erde, die Natur in ihrer Gesamtheit mit all ihren Schönheiten, aber auch ihrer Verletzbarkeit. Es geht Riemer-Sartory um deren Sichtbarmachung und Bewahrung.
Als Ausdrucksmittel bedient sie sich der Farbe in allen Variationen und Abstufungen: Von zarten Pastelltönen bis zum leuchtenden Rot/Orange.

In ihren Arbeiten, die sie „Die Haut der Erde“ nennt, setzt sie sich intensiv mit dem unerschöpflichen Thema „Erde“ auseinander. Es sind meist konstruktive Arbeiten, die unter Verwendung von Farbpigmenten ihre einmalige Leuchtkraft entwickeln.

Teilweise stellt sie eine Symbiose zwischen Natur und Kunst her. Fotografisch festgehaltene „Naturelemente“ werden Bestandteil ihres Bildes und fügen sich trotz der als „Störfaktor“ wahrgenommenen Unterbrechung zu einer erstaunenden Einheit.

“In ihren “ Metamorphosen“ verarbeitet sie benutzte Mal-Lappen aus unterschiedlichsten textilen Materialien und ursprünglichen Verwendungszwecken, die sie durch gezielte Zusammensetzung, Verschlingung und Farbgebung zu einzigartigen „Kunstwerken“ erhebt.

Die künstlerische Gedankenwelt von Riemer-Sartory spiegelt sich in den Arbeiten aus Papier, von ihr „Behausungen“ genannt. Sie sind unverkennbar durch ihre minimalistische Gestaltgebung. Fasziniert von den Sockeln, die Giacometti für seine Skulpturen schuf, mit deren Proportionen und dem archaischen Charakter, hat sie diese Formen aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang isoliert und vielfach variiert. Eben diese Formen lösen die Assoziation zu den Behausungen aus.

Die symbolische Kraft der Arbeit von Riemer-Sartory wird in ihren „Installationen“, insbesondere auch zu religiösen Themen wie z. B. „Enthüllungen zur Fastenzeit“, „Das Auge Gottes“ usw. sichtbar und erlebbar.

Nicht zuletzt ihre Skulpturen aus Maschen-Draht geben die Vielseitigkeit der Künstlerin wieder. Die aus Drahtgeflecht geschaffenen „Torsi“ sind ihre Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper. Sie werden von ihr „körperhafte Zeichnungen“ genannt.

Alwine Strohmenger-Pickmann

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